Eva Stühlinger, Gedichte aus Leidenschaft

Gedicht zum Geburtstag

DAS Highlight zum runden Geburtstag: ein persönliches Gedicht.

Ein runder Geburtstag steht an im Kreise Ihrer Familie oder Ihrer Freundinnen und Freunde? Das schönste Geschenk ist ein persönlich gestaltetes Gedicht.

Besonders feierlich wird Ihr Auftritt am Geburtstagsfest übrigens, wenn Sie sich mit mehreren Personen zusammentun und als Gruppe abwechselnd sprechen: mit Familienmitgliedern oder mit Ihren Freundinnen und Freunden. Dazu könnten Sie stimmungsvolle Fotos aus der Vergangenheit an die Wand werfen. 

Von Ihrem Auftritt am Geburtstagsfest wird man noch lange schwärmen!

Zum Inhalt Ihres Gedichtes:

Gleich vorweg: Ihr Gedicht sollte ausschließlich liebevoll und positiv geschrieben sein. Es sollte nur so strotzen vor Liebe, Herzlichkeit und Lebensfreude.
Was Sie erzählen könnten:

  • Erlebnisse von "früher" (eventuell gemeinsame Kindheit)
  • bei Freundinnen und Freunden: Kennenlerngeschichte
  • schöne, gemeinsame Begebenheiten mit dem Geburtstagskind
  • nette und charakteristische Eigenschaften
  • sehr herzvolle Wünsche für die Zukunft.

Was auf gar keinen Fall ins Gedicht passt:

  • Themen, die einer Person auf der Feier unangenehm sein könnten
  • Schlechter Humor und Lachen über andere Personen.

Gedicht zum Geburtstag schreiben lassen...

Ein hoher, runder Geburtstag wird im Familienkreis gefeiert. Die Nichten und Neffen des Geburtstagskindes tragen das folgende Gedicht zu fünft vor; zu jeder Strophe wird mittels Beamer ein Foto gezeigt. Liebevoll wurde hier eingearbeitet, dass die 90-jährige Tante noch täglich in die Arbeit fährt. Ihren Betrieb hat sie zwar längst verkauft. Dennoch hilft sie unentgeltlich noch täglich mit und fährt frühmorgens in die Arbeit.

Der Max, unser Vater, mit Sicherheit.
hätt´ er´s noch gekonnt, er hätte heut´
(und bestimmt wär´s ihm sehr gut gelungen)
eine gereimte Rede für dich geschwungen.

Er hat zu mir geflüstert, ich hab ihn gefragt,
und manchen Vers hat er zu mir gesagt.
Drum gebe ich nun, sehr sehr heiter
die Gereimtheiten eins zu eins an dich weiter.

Neunzig Jahre sind unsagbar viel,
für alle von uns ein entferntes Ziel.
Und sie, sie sitzt da, als wär´ sie noch jung.
Sprachlos sind wir, vor Bewunderung:


In schwierigen Zeiten hast du studiert
Pharmazie hat stets dich sehr interessiert.
Dein Leben hast du in der Apotheke verbracht,
in der Victoriastraße, tagtäglich und oft in der Nacht.

Mit Max bist du im Geschäft gestanden,
ihr habt euch immer sehr gut verstanden.
Deine Liebe zum Beruf, die ist schon enorm.
Und die Disziplin, sie hält dich in Form.

Um 5 in der Früh, wenn andere schliefen
und nochmals sich im Schlafe vertiefen,
da stehst du auf und liegst nicht mehr flach,
freust dich auf den Tag, denn du bist längst wach.

In der Straßenbahn steht der Kontrollor
und hält dir äußerst unfreundlich vor:
Für Pensionistinnen sei es wohl noch zu früh.
Doch du kannst dich wehren, ohne viel Müh:

Einen Pensionistenfahrschein hast du ja nicht,
bist noch voll im Beruf und ganz in der Pflicht.
drum teilst du dir rechtmäßig im täglichen Wahn
mit den Schulkindern täglich die Straßenbahn.

Bist unabkömmlich, nichts geht ohne dich,
denn alle sind leider sehr unordentlich.
Du knöpfst sie dir vor und sagst, wie es geht.
Besser, sie hören´s zu früh als zu spät.

Den Pensionsalter-Schnitt, du hebst ihn an,
weil man auch im Alter noch viel leisten kann.
Du bist im Betrieb mit deinesgleichen,
am Mantel trägst du dein Dienstabzeichen.

Als Ferialpraktikantin hab ich´s einst versucht
und Tees eingepackt, (dabei nicht wenig geflucht).
Du kannst ganz schön streng sein, das hab ich bemerkt.
Es hat meinen Widerspruchsgeist gestärkt.

Sie ist ganz modern, das bewundern wir sehr,
werkt am Computer, es fällt ihr nicht schwer.
Ein Handy hat sie, kann SMS versenden,
wir sind sicher: Bald wird sie ein i-Phone verwenden!

Ei, ei, was für ein Phone? Was ist denn das?
Kann es etwa sein, dass nur so zum Spaß
die Straßenbahn-Kids die Handys stets streicheln
und der Tastatur auf diesem Wege schmeicheln?

Oder aus Ordnungsliebe reinigen sie
ihr Telefon und es wird sauber wie nie.
Nebstbei, zur Beruhigung, dass wir uns nicht irren:
Man kann mit den Dingern auch telefonieren!

Manchmal, wenn man anruft, hat sie keine Zeit,
die Nachrichten kommen, sie ist schon bereit.
Da haben wir manchmal schon gefunden:
Ganz kurz ist die Tante nur angebunden.

Doch anderenfalls, da freut sie sich sehr:
das Telefonieren freut sie mehr und mehr.
es gibt ja auch so viele Geschichten
mit den Neffen und auch mit Nichten.

Die Nachrichten und auch der Wetterbericht,
das hört sie so gern, drum versäumt sie´s auch nicht.
Und was sie noch mag ist, das sag ich zunächst:
Sie liebt es wirklich, wenn es wo wächst.

Man kann nämlich sagen, im Großen und Ganzen
liebt sie ihre blühenden Zimmerpflanzen.
Beobachtet fröhlich das Wachstum der Blüten
und tut sie gut pflegen und wohl auch behüten.

Sie hat niemals Zeit, um wegzufahren.
Oder doch: Ja, einmal in 20 Jahren
ist sie gekommen gemeinsam mit Klaus
in unser damaliges Gartenhaus.

Ja, dieses leidige Zeitproblem,
es plagt sie und es ist ihr unangenehm.
Hat stets viel zu tun, die Blumen sind auch zu gießen,
damit ungehindert weiter sie sprießen.

Sie putzt, räumt zusammen, Zeit bleibt hier kaum,
denn groß ist die Wohnung, Raum für Raum.
Zur Friseurin geht sie Freitag Nachmittag,
denn gepflegt sieht sie aus, weil sie es so mag.

Beim Baumgartner, in diesem schönen Gasthaus,
da sitzt sie gern, geht dort ein und aus,
weil Klassentreffen sie noch organisiert
immer beflissen und sehr engagiert.

Auch mit uns ist sie oft schon dort gewesen,
fröhlich sind wir zusammengesessen.
Haben über das Leben diskutiert,
wie´s früher mal war und wie morgen es wird.

Gebackene Melanzani isst sie gerne und oft
und selten was and´res, ganz unverhofft.
Auch gibt sie uns hin und wieder was ab,
denn ihr Platz im Bauch, der ist manchmal knapp.

Keine Tomaten und auf jeden Fall Suppe,
kulinarischer Fixpunkt mit jeder Gruppe.
Sie bestellt sich stets einen Apfelsaft,
doch den auch zu trinken, hat sie selten geschafft.

Sie gibt ihn doch viel lieber her,
so trinken dann wir statt weniger mehr.
Vielleicht ist es ihre Bescheidenheit,
die brachte sie ganz genau so weit.

Doch nicht nur bescheiden ist sie, o nein,
drin stimmen wir allgemein auch überein.
Ihr Herz ist groß und großzügig ist sie,
dafür danken wir dir, lieber heute als nie!

Wir wünschen dir ein großes Stück
von der Gesundheit und vom Glück.
Im Rahmen von deiner Huldigung
bekommt du einen Korb, ich bitt´ um Entschuldigung:

Wir haben für dich mit Freude sehr flott
geschmiedet und gekocht ein feines Komp(l)ott,
mit viel Vitaminen, sie mögen dich stärken
bei all deinen zahlreichen weiteren Werken.

Alles Gute zum Geburtstag !!!